Ein Vortrag von Nora Eckert
![](https://www.queerhistory.de/wp-content/uploads/2024/04/Nora-Eckert-im-Chez-Romy-Haag-790x1024.jpg)
Die kleine und überschaubare trans*Community in West-Berlin wuchs in den 1970er Jahren auch durch Migration. Die Menschen, die damals West-Berlin als ihren Lebensort wählten, kamen aus den USA, aus Asien, Australien und aus europäischen Ländern. Aber auch für trans*Personen aus der alten Bundesrepublik war die Insel West-Berlin ein Anziehungspunkt. Es stellt sich die Frage, worin bestand die Attraktivität der Stadt? In für trans*Menschen rechtlosen Zeiten, in denen es auch noch keine Organisationsstrukturen der Selbsthilfe und Interessenvertretung gab, wie wir sie heute als selbstverständlich kennen, gab es jedoch in West-Berlin bereits ein vielfältiges subkulturelles Milieu, aus dem heraus sich Infrastrukturen bildeten, die wiederum Arbeitsmöglichkeiten gerade für trans*Personen boten. Hinzu kamen „sozialklimatisch“ verträgliche Verhältnisse in der Stadt, die vielen ein weitgehend unbehelligtes Leben ermöglichten. Anhand der Biografien von drei trans*Frauen (Tara O’Hara, Angie Stardust und Jayne County) soll ein Stück West-Berliner trans*Geschichte rekonstruiert werden. Es geht bei dem Rückblick letzten Endes um die Darstellung einer frühen emanzipatorischen Praxis.
![](https://www.queerhistory.de/wp-content/uploads/2024/02/75563_HC_Eckert_abb_016-727x1024.jpg)
![](https://www.queerhistory.de/wp-content/uploads/2024/02/City_of_lost_souls-1.jpg)
Kurzbiografie Nora Eckert
![](https://www.queerhistory.de/wp-content/uploads/2023/03/Nora-Eckert-1024x940.jpg)
Nora Eckert, geboren 1954 bei Nürnberg, lebt seit Ende 1973 in Berlin, startete 1976 ihre Transition und lebt seither als trans*Frau. Nach Jahren der Nachtarbeit folgt 1982 die Rückkehr ins Tagleben als Frau. Sie arbeitet zunächst als Sekretärin und begann nebenher eine journalistische Karriere mit zahlreichen Buchpublikationen zu opern- und theatergeschichtlichen Themen. Sie ist heute trans*aktivistisch unterwegs und Vorständin beim Bundesverband Trans* und bei TransInterQueer e.V. 2021 erschien ihr Memoir „Wie alle, nur anders“ im Verlag C. H. Beck München.
Wann: 21.05.2024, ab 19.00
Wo: Aquarium, Skalitzer Str. 6, 10999 Berlin
Barriereinfos: Das Aquarium hat barrierearme Zugänge und Toiletten. Die Veranstaltung findet in deutscher Lautsprache statt.
Anmeldung unter: qhm (at) spinnboden.de