Nach dem Zusammenbruch des Kaiserreichs blühten Kunst und Kultur auf und zumindest in Großstädten war ein selbstbestimmteres Leben für Homosexuelle möglich. Eine Vielzahl von Kneipen, Clubs und Bars eröffneten, homosexuelle Zeitschriften erreichten hohe Auflagen. Doch die gesellschaftliche Ablehnung der Homosexualität blieb ebenso wie die juristische Kriminalisierung bestehen. Der Audioguide informiert die Hörerinnen in 12 Stationen über die unterschiedlichsten Treffpunkte, führt anhand von Gerichtsfällen in die Diskussionen über Prostitution und Erpressung ein, stellt Vereinigungen und Zeitschriften vor und verfolgt die Lebenswege einzelner Akteurinnen und Akteure.

Starten Sie den Hörspaziergang am Dennewitzplatz, unweit der U-Bahnstation Bülowstraße.

Einleitung zur Audiotour Von Dielen und Clubs – Zum homosexuellen Leben im Schöneberg der zwanziger Jahre

Wenn Sie mit dem Rücken zur Martin-Luther-Kirche stehen blicken Sie auf das Gebäude Bülowstraße 37. Hier befand sich von 1924 bis 1932 der „Nationalhof“, ein legendäres Ballhaus der Homosexuellenbewegung.

Station 1: Nationalhof.Die erste Station stellt den Nationalhof, ein legendäres Ballhaus der homosexuellen Bewegung, vor.

Bevor Sie weitergehen, hören Sie noch die Geschichte einer Tänzerin aus dem „Nationalhof“.

Station 2: Der Fall Anton Sander. Hören Sie hier die Geschichte einer Tänzerin des Nationalhofs.

Im Eckhaus Bülowstrasse 91 befand sich von 1921 bis 1933 das „Dédé“, eine der bekanntesten Nachtbars der Schwulenszene. Bekannt wurde die Bar auch als „Diele des Westens“ oder als „Bar der internationalen Welt.“ Das „Dédé“ war lediglich ein Nachtklub für Herren, Damen waren hier unerwünscht. Gleich gegenüber auf der anderen Straßenseite befand sich die „Hohenzollerndiele“. Zusammen mit dem „Ola la“ an der Bülow/Ecke Ziethenstrasse und dem „Topp-Keller“ waren die Kneipen als Bermudadreieck bekannt.

Station 3: Kneipendreieck.Diese Station stellt das Bermudadreieck aus aus DéDé, Hohenzollerndiele und dem Olà là vor.

Gehen Sie die Frobenstraße entlang und biegen rechts in die Schwerinstrasse ein. Dort befand sich im Haus Nummer 13 der ehemalige „Topp-Keller“.

Station 4: Topp-Keller. In der ruhigen Schwerinstraße befand sich einst der Topp-Keller. Hören Sie an dieser Station einige Impressionen.

Gehen Sie nun zum Winterfeldplatz und hören Sie dort das nächste Stück.

Station 5: Prostitution. Der Fall Alois Dämon

Gehen Sie nun die Winterfeldtstraße entlang bis zur Ecke Eisenacher Straße zur 6. Station, an die Gedenktafel für Hilde Radusch.

Station 6: Hilde Radusch. Diese biographische Skizze bringt Ihnen Hilde Radusch, eine zeitgenössische Aktivsitin, näher.

Gehen Sie nun zur nächsten Station an die Ecke Kalckreuthstraße/ Motzstraße.

Station 7: Eldorado.Das Eldorado an der Ecke Motz-/Kalckreuthstraße zählte zu den bekanntesten Adressen des Berliner Nachtlebens.

Gehen Sie nun ein paar Schritte zur Motzstraße 30 und hören Sie dort einen kurzen Beitrag über einige der ehemaligen Bewohner des Hauses.

Station 8:; Motzstraße.Das Haus in der Motzstraße 30 könnte viele Geschichte erzählen. Hier hören Sie eine biographische Skizze von Otto Hampel.

Gehen Sie nun die Motzstraße entlang bis zur Martin-Luther-Straße und dort bis zur Ecke Fuggerstraße, dem ehemaligen ersten „Eldorado“.

Station 9: Schwule Nazis. Ein Klischee, welches bis heute seine Gültigkeit hat, ist der „schwule Nazi“. Große Teile der Linken benutzten die Vorurteile gegenüber Homosexuellen, wenn sie sie nicht sogar selbst besaßen, um die Nazis zu desavouieren.

Biegen Sie in die Fuggerstraße ein, gehen bis zur Ecke Kalckreuthstraße und hören Sie dort die nächste Station.

Station 10: Club Monbijou. Im Februar 1931 eröffnete Susi Wanowski in der Schöneberger Kalkreuthstraße 11 den „Club Monbijou“.

Gehen Sie nun die Kalkreuthstraße entlang bis zur Ecke Kleiststraße.

Station 11: Kleist Kasino. Im Haus Kleiststraße 15 befand sich von 1921 bis 1933 das „Kleist-Kasino“.

Gehen Sie nun zur Kleiststraße 36, unserer letzten Hörstation.

Station 12: Veronadiele und „Die Freundin“. Unsere letzte Station bringt Ihnen die „Verona-Diele“ und die lesbische Zeitschrift „Die Freundin“ näher.

Impressum

Stadtrundgang „Von Dielen und Clubs“
Konzept, Text, Regie: Tonspur. Urbane Erkundungen. Fabian Eckert und Thomas Klauck

Regie und Produktion: Berlinaudio

Sprecher*innen:
Jan Single, Axel Wandtke, Hilke Rusch, Monika Zeiner, Andreas Maier, Tobias Jaecker, Anne Fellehner, Olaf Kistenmacher, Simone Schüler, Christian Betz, Thomas Klauck, Fabian Eckert