Trotz des schlechten Wetters kamen weit über 20 Besucher_innen am Sonntag, den 21. Februar 2016 nach Oranienburg, um an einer Themenführung über Homosexuelle Häftlinge im KZ Sachsenhausen der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen teilzunehmen. Nachdem die pädagogischen Mitarbeiter_innen der Gedenkstätte, Tobias von Borcke und Ingrid Bettwieser, in grundlegende Fragen zur NS-Geschlechterpolitik allgemein und zur homophoben Ideologie innerhalb der SS im Besonderen eingeführt hatten, stand die gemeinsame Erkundung und Dechiffrierung des Tatortes Sachsenhausen im Vordergrund.

Durch die Einbindung von Biographien konnten den Besucher_innen die unterschiedlichen Erfahrungswelten von homosexuellen Häftlingen anhand der Ausstellungen der Gedenkstätte aufgezeigt und an deren Leid, Widerständigkeit und Momente von Zärtlichkeit erinnert werden. Abschließend wurden auch Fragen des kollektiven Gedenkens an homosexuelle Häftlinge in Sachsenhausen diskutiert, das vor allem von schwulen Aktivisten in den 1980er und 1990er Jahren erkämpft wurde und sich besonders durch eine Gedenktafel im Bereich des ehemaligen Zellenbaus manifestiert hat. Heute finden sich in den Ausstellungen viele Verweise auf die Verfolgung Homosexueller.

Interessierte Gruppen können die Themenführung auch unabhängig vom angegebenen Termin über den Besucherdienst der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen buchen. Andere pädagogische Formate, etwa ein Studientag zum Thema, sind nach Absprache ebenfalls möglich.

Kontakt
Besucherdienst der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen
Straße der Nationen 22
16515 Oranienburg
www.stiftung-bg.de
Telefon 03301/ 200-200
besucherdienst@gedenkstaette-sachsenhausen.de